ICU-Rehab

From A2F to F2A


Newsletter März 2025

Liebe Kolleginnen und Kollegen

Wir hoffen, dass es Euch allen gut geht.
Wir haben für Euch wie immer eine vielfältige Zusammenfassungen von neuen Studien zur Frührehabilitation und den Newsticker zusammengestellt.

Viel Spaß beim Lesen des Newsletters!
Marina, Sabrina & Peter


STUDIEN


Neue Leitlinien der SCCM
Die Society of Critical Care Medicine hat anlässlich ihrer Jahrestagung in Florida neue Leitlinien herausgegeben. Hierzu gehören unter anderem:
ein Update der PADIS Leitlinie: zur Behandlung der Angst kann aufgrund fehlender Evidenz keine Empfehlung für Benzodiazepine ausgesprochen werden; wenn eine leichte Sedierung, bzw. eine Reduzierung der Sedierung angestrebt wird, sollte eher Dexmedetomidin statt Propofol verwendet werden (bedingte Empfehlung, moderate Evidenz); bei Delir kann keine Empfehlung für oder gegen den Einsatz von Antipsychotika ausgesprochen werden (bedingte Empfehlung, geringe Evidenz); es wird eine intensive Frühmobilisierung/Rehabilitation im Vergleich zur üblichen Versorgung empfohlen, allerdings wird auch eingeschränkt, dass diese Empfehlung sich vor allem auf vorher unabhängige Patient:innen bezieht und keine Aussagen zur Dosierung, Zeitpunkt, Dauer oder bester Methode gegeben werden kann (bedingte Empfehlung, moderate Evidenz); Zur Schlafförderung wird Melatonin im Vergleich zu keinem Melatonin empfohlen (bedingte Empfehlung, geringe Evidenz). Lewis et al Link

Innenarchitektur: es wurden Empfehlungen zur Gestaltung von Intensivstationen vor allem im Hinblick auf Grundriss, Zimmerdesign, Infektionsschutz, Infrastruktur, Arbeitsräume gegeben. Intensivstationen sollten so gestaltet werden, dass (starke Empfehlung, geringe Evidenz:) Patient:innen sichtbar sind, Fenster und natürliches Licht vorhanden sind; (bedingte Empfehlung, geringe Evidenz:) Einzelzimmer statt Mehrbettzimmer genutzt werden, Lärmreduzierungsmaßnahmen, Möglichkeit der Gerätekontrolle außerhalb der Zimmer, Telemedizin, Pausenräume für das Person vorhanden sind; und andere Empfehlungen. Hamilton et al Link

Familienzentrierung: es wurden 17 Empfehlungen für die familienzentrierte Versorgung ausgesprochen: (starke Empfehlung, geringe Evidenz:) liberalisierte Besuchszeiten; (bedingte Empfehlung, geringe bis sehr geringe Evidenz:) Integration in die Pflege, Angebot zur Anwesenheit während Reanimationen, Informationen für Angehörige, Einbindung in Entscheidungen, Intensivtagebücher, Screening für Bedürfnisse und Risiken der Angehörigen; (Praxisempfehlung): Warte- und Erholungsräume und gerechte Versorgung von Angehörigen. Hwang et al Link

Ultraschall
: es wurden 5 Empfehlungen ausgesprochen: (bedingte Empfehlung, sehr geringe Evidenz:) es kann keine Empfehlung für oder gegen US bei Herzstillständen ausgesprochen werden; (bedingte Empfehlungen, geringe bis sehr geringe Evidenz:) bei Patient:innen mit septischem Schock, akuter Dyspnoe oder kardiogenem Schock kann US eingesetzt werden. Diaz-Gomez (2025) Link



Implementierung des CPAx
Das CPAx ist ein sehr valides und reliables Assessment zur Beurteilung der körperlichen Funktion und Aktivität bei kritisch kranken Personen auf der Intensivstation. Allerdings braucht die Implementierung Zeit. In diesem Qualitätsverbesserungsprojekt in zwei Intensivstationen in Dänemark wurde das CPAx über zwei Jahre systematisch mittels einem PDSA Zyklus (Plan-Do-Study-Act) eingeführt. Als erstes wurden ein E-Learning erstellt, welches durch alle Physiotherapeut:innen absolviert wurden, eine lokale Anleitung (wann, wie oft, etc.) wurde ebenfalls erstellt. Eine standardisierte Supervision durch die Projektleitung wurde im Anschluss an des E-Learning durchgeführt um die Gruppe zu eichen. Im weiteren Verlauf wurden Barrieren angegangen mit Gruppendiskussionen oder Anpassungen der lokalen Anleitungen. Mehrere Fragebögen erfassten die Stimmung über das Gesamtprojekt. Insgesamt war die Haltung der Therapeut:innen sehr positiv gegenüber dem CPAx, zudem fanden sie es wichtig, den Verlauf aufzuzeigen – auch für Patient:innen welche sich vielleicht nicht mehr erinnern konnten. Insgesamt gab es also einen Mehrwert für die interdisziplinäre Zusammenarbeit und Kommunikation und die förderte Motivation der Patient:innen. Nach einem Jahr lag die Erfassungsrate bei 75% gemäß lokal definierten Zielen, Barrieren waren mehrheitlich die mangelnde Zeit und Erfahrung, aber auch der Mutterschaftsurlaub der Projektmanagerin – ein Thema das noch viel zu selten in Studien erwähnt wird! Spannend wäre zu wissen, ob die Dokumentationsform noch vereinfacht werden könnte, um den Aufwand noch geringer zu machen (zum Beispiel anstelle einer Notiz, die Behandlung mit dem CPAx notieren).
Astrup, K., Rolving, N., & Sørensen, L. (2025).
Improving quality of physical function assessment in intensive care units through routine use of the Danish Chelsea Critical Care Physical Assessment Tool (CPAx-D). Disability and Rehabilitation, 1–8.



Kulturelle Entwicklung des Delirmanagements in Deutschland
Delir ist ein häufiges und schwerwiegendes Syndrom auf Intensivstationen, das in den letzten Jahren eine zunehmende Beachtung erlangt hat. Zwischen 2016 und 2024 wurden in Deutschland verschiedene Projekte durchgeführt, die das Delirmanagement allgemein positiv beeinflusst haben können und an denen viele von uns maßgeblich beteiligt waren. Hierzu zählen
  • a) Gründung des Delir-Netzwerks e.V. im Jahr 2018, einer interprofessionellen gemeinnützigen Organisation mit regelmäßigen Newslettern, Konferenzen, Leuchtturmprojekten, Webinaren und mehr (https://www.delir-netzwerk.de);
  • b) Entwicklung und Implementierung eines zweitägigen zertifizierten interprofessionellen Delir-Curriculums durch die DIVI, das nachweislich das Delirmanagement in der Praxis verbessert;
  • c) Verteilung von One-Minute-Wonders über das Delirmanagement an mehr als 600 Teilnehmende in deutschsprachigen Ländern;
  • d) Erstattung der Delirprävention durch Krankenkassen für perioperative ältere Patienten;
  • e) Etablierung von Advanced Practice Nurses (APN) für Delir in mehreren Krankenhäusern;
  • f) Durchführung von Prävalenzstudien zum Delirium im Rahmen des World Delirium Awareness Day;
  • g) Durchführung von Delir-Implementierungsstudien in deutschsprachigen Ländern;
  • h) Durchführung einer Delirium Awareness Flag Initiative, die in Deutschland begann und sich weltweit verbreitete (https://www.deliriumday.com);
  • i) Entwicklung von Flyern, Broschüren und weiteren Informationsmaterialien.
Vor diesem Hintergrund untersuchten Coolens et al. (2025) den aktuellen Stand des Delirmanagements im Jahr 2024 und verglichen die Entwicklungen seit 2016. Die Autor:innen führten eine Wiederholung einer Umfrage von 2016 durch und analysierten Veränderungen in Strukturen und Prozessen in Prävention, Früherkennung und Behandlung des Delirs. Der Vergleich der Ergebnisse von 2016 (n=559 Befragten) vs. 2024 (n=447) zeigten eine Verbesserung der Nutzung validierter Delir-Screening-Tools von 57% (2016) auf 73% (2024), die Nutzung von Präventionsprogrammen (35% vs. 45%), die Integration von Familien (19% vs 34%) und andere. Auch Angebote zur Schulung nahmen zu, Fixierungsraten sanken. Als größte Barriere für eine optimierte Delirversorgung wurde in beiden Surveys der Mangel an Zeit und Personal identifiziert. Die Autor:innen schlussfolgern, dass sich das Delirmanagement in den letzten Jahren positiv entwickelt hat, worauf wir alle stolz sein können, jedoch bestehen weiterhin strukturelle Herausforderungen.
Auch diese Untersuchung unterstreicht die Notwendigkeit für mehr Ressourcen im Delirmanagement. Unterzeichnet deshalb bitte die Petition Aktionsplan Delir, damit wir mehr Ressourcen für die Prävention und Therapie des Delirs erhalten (es ist noch Zeit bis zum 21.3.2025)
Link
Quelle: Coolens, O., Kaltwasser, A., Melms, T., Monke, S., Nydahl, P., Pelz, S., von Haken, R., & Hasemann, W. (2025). Delirium management in 2024: A status check and evolution in clinical practice since 2016. Intensive and Critical Care Nursing, 89, 103995.
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NEWSTICKER
Interessante Studien, für Dich kurz zusammengefasst…

REHABILITATION

Namibia: Auch in Namibia wird frühmobilisiert, wobei es noch viel zu tun gibt, da nur gerade die Hälfte der Befragten in einer Umfrage über die intensivstationserworbene Muskelschwäche (ICUAW) Bescheid wusste und die Umsetzung eher konservativ erfolgt. Die Barrieren sind die Gleichen wie bei uns: fehlende Protokolle und Verordnungen, zu tiefe Sedation. Plessis et al. (2025)
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Zimbabwe & Südafrika: Ein multidisziplinäres Team hat Implementierungsstrategien für die Frühmobilisation zusammengestellt. Das Gremium einigte sich auf mehrere Maßnahmen, darunter, Standardisierung, Frühmobilisations-Champions, rechtzeitige Behandlung von Frakturen, Verlegung in spezialisierte Abteilungen, zusätzliche Stellen für Physiotherapie und Schulungen fürs Personal. Auch bei uns relevant. Tadyanemhandu et al. (2025) Link

Equipment: Tragbare Devices zum Monitoring von Vitaldaten wären eine echte Hilfe in der Frührehabilitation von Intensivpatient:innen, z.B. zur Mobilisierung, Wohlgefühl, ADL-Training, Familienbesuche und viele andere Gelegenheiten. Übersichtsarbeit den Stand der Technik von Angelucci et al. (2025) Link

Erwartungen von Besuchenden: bei einer Befragung von 224 Besuchenden von Intensivpatient:innen, was ihnen a) am Krankenhaus, b) dem Wartebereich und c) in den Intensivzimmern am wichtigsten sei, antworteten die meisten: a) reduzierte Parkgebühren, b) 24/7 Besuchszeiten und c) ein Stuhl neben dem Bett. Eigentlich ganz einfach, und die Befragung könnten wir hier wiederholen. Mehta et al 82025) aus Kanada. Link

Curriculum Frühmobilisierung: in einem Übersichtsartikel wird das Curriculum Frühmobilisierung vorgestellt, das an Fort- und Weiterbildungseinrichtungen angeboten werden kann. Eggers et al (2025) Link

Mobilisierung macht den Unterschied: Das Post-Intensive-Care-Syndrom umfasst langfristige körperliche, kognitive und psychische Beeinträchtigungen, die die Lebensqualität der Patienten beeinflussen. Eine frühzeitige Mobilisation ist bekannt dafür, die Funktionalität zu verbessern. In der klinischen Praxis werden die Leitlinien jedoch oft nicht vollständig umgesetzt, da Hindernisse wie hämodynamische und respiratorische Instabilität, Personalmangel und Wissenslücken bestehen. Regelmäßige multiprofessionelle Bewertungen und edukative Maßnahmen könnten die Sicherheit und Umsetzung verbessern. Übersichtsartikel von Grunow et al (2025) Link

Dysphagie nach Extubation: ein Handlungsalgorithmus Postextubationsdysphagie ist einfach zu lernen und kann bei richtiger Anwendung Komplikationen vermeiden. Neumann-Wagner et al. (2025) Link

Kommunikation: Patient:innen mit PICS und ihre Familien sollten schon während des Intensivaufenthaltes empathisch über die poststationäre Phase informiert und auf mögliche Risiken hingewiesen werden, damit ihre Gesundheitskompetenz ausreichend gebildet werden kann. Rolfsen et al (2025) Link

Erleben: eine Meta-Synthese mit 20 Studien zum Erleben der Beatmung ergab als zentrales Thema: ein Beobachter des eigenen Lebens zu sein. Während der Beatmung werden zahlreiche unterschiedliche Emotionen erlebt, bei denen es schwierig sein kann, eine innere Stabilität zu entwickeln. Sterr et al (2025) Link

Tiergestützte Therapie: ein Filmbericht über die Therapie mit Hunden auf Intensivstation, ein beeindruckendes Pilotprojekt aus Freiburg Link


DELIR

WDAD 2023 in Kanada: eine Subanalyse der WDAD-Studie aus 2023 aus Kanada verglich Delir-Prävalenzdaten im Intensivbereich zwischen Erwachsenen (18%) und der Pädiatrie mit 50%. Das wirft Fragen auf. Krewulak et al (2025)
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WDAD 2023 im DACH-Raum: die Häufigkeit eines Delirs auf allgemeinen Stationen, Notaufnahmen und Rehabilitationseinrichtungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit 172 Stationen und über 2.000 Patient:innen betrug an einem Stichtag am WDAD 2023 7,2%. Weitere Analysen beziehen sich auf Strukturen, Prozesse und anderes. Schimböck & Krüger et al. (2025) Link

Literaturanalyse: eine bibliometrische Analyse zum Delir auf Intensivstationen zeigt das Who is Who der Forschung im Bereich Delir und wie sich Themen über die letzten 10 Jahre verändert haben. Dabei sind auch Universitäten wie Basel, Berlin, Bern, UKSH, oder Zürich. Ma et al (2025) Link

Delirmanagement in der Pädiatrie: im Vereinigten Königreich und Irland wurde auf 28 pädiatrischen Intensivstationen ein großes koordiniertes Projekt zur Qualitätsverbesserung durchgeführt mit Umfragen, Schulungen, Implementierungshilfen und zentraler Datenbank. Blackwood et al (2025) Link

Paare: Die Patient:innen im Delir und ihre nahen Angehörigen stellen eine Einheit dar, sie erleben das Delir aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Dabei sind relevant: die geteilten Erfahrungen, die bisherige gemeinsame Lebenserfahrung, das (erlaubte) Engagement in der Prävention des Delirs und ggf. eine inadäquate Kommunikation der Paare mit Mitarbeitenden. Interviewstudie von Jing et al (2025) aus China Link


OUTCOME

Katheterisierung: in einer Übersichtsarbeit mit 16 Studien zur Verweildauer des Blasenkatheters bei älteren Patient:innen nach Hüftoperationen zeigte sich ein Intervall von 24 bis 48h am optimalsten, um Komplikationen zu vermeiden. Klingt plausibel und ist wahrscheinlich auf andere Gruppen übertragbar? Cacciatore et al (2025) Link

Intensivmedizin in Afrika: in einer Prävalenzstudie in 22 afrikanischen Staaten in 180 Krankenhäusern mit knapp 20.000 Patient:innen wiesen diese ein medianes Alter von 40 Jahren auf, 12% waren kritisch krank, von denen dennoch 60% auf allgemeinen Station versorgt worden sind, Mortalität 20%. Regt sehr zur Reflexion an. ACIOS Group (2025) Link

Schlafqualität: Die Erholung der Schlafqualität bei 196 Intensivpatient:innen kann selbst bis zu zwei Jahren nach dem Intensivaufenthalt sehr unterschiedlich verlaufen und ist eng verbunden mit der kognitiven Gesundheit. Henriquez-Beltran et al (2025) aus Spanien Link

Kontinuierliche Überwachung: die meisten postoperativen Sterbefälle geschehen, wenn Intensivpatient:innen auf Normalstation verlegt und unregelmäßig überwacht werden. Ein kontinuierliches Monitoring verbessert die Rate an Intensiv-Wiederaufnahmen, Alarmierungen von Notfallteams und zT auch Mortalität. Übersichtsarbeit von Khanna et al (2025) Link

Genesung nach Sepsis: in der Analyse des 1-Jahres-Gesundheitsstatus von 220 Intensivpatient:innen nach Sepsis konnten vier verschiedene Typen identifiziert werden: Gruppe 1 (28%) wies nach einem Jahr keine Symptome des Post-Intensive-Care-Syndroms auf, Gruppe 2 (25%) zeigte milde physische und kognitive Probleme, Gruppe 3 (24%) zeigte moderate, Gruppe 4 (23%) zeigte schwere Probleme in allen PICS-Dimensionen und auch eine geringere Überlebensrate. Kohortenstudie von Liu et al (2025) aus Japan Link

Tod durch p-Wert: in diesem Kommentar wird die Bedeutung des p-Werts kritisch hinterfragt, da es viele klinische Studien gibt, die zwar statistisch nicht signifikant waren (p < 0,05), aber sehr plausibel zu nachhaltigen Qualitätsverbesserungen und besserem Überleben führen würden und wegen des überschätzten p-Werts Patient:innen vorenthalten werden. Patel et al (2025) Link


GEMISCHTES

Pflege in Kinderaugen: im Rahmen eines Malwettbewerbs wurden Kinder auf pädiatrischen Stationen gebeten, Pflege zu malen. Es konnten 42 Bilder qualitativ analysiert werden mit Schwerpunkten zu Kommunikation, Begleitung, Organisation, Technik und andere. Kinder malen wortwörtlich ein positives und modernes Rollenbild des Pflegeberufs. Mai et al (2025) aus Deutschland Link

Prognosen: Die Berücksichtigung personalisierter Prognosen zur langfristigen Lebensqualität in Familienbesprechungen hatte keine messbaren Auswirkungen auf die Erfahrungen von Patient:innen und Familienangehörigen. Es wurde jedoch ein positiver Effekt auf depressive Symptome der Familienangehörigen und auf die Zusammenarbeit des Intensivpflegepersonals beobachtet. Ein RCT aus den Niederlanden von Porter et al. (2025) Link

Arterielle Druckmessung: wie gut wissen Mitarbeitende auf Intensivstationen eigentlich über die korrekte Höhe des arteriellen Druckabnehmers Bescheid? Umfrage aus Frankreich mit ernüchternden Ergebnissen, wir bereiten diese Umfrage gerade für Deutschland vor, gerade in der Positionierung und Frühmobilisierung ein wichtiges Thema. Shortgen et al (2025) Link

Sonographie durch Pflege: der Einsatz von Sonografie durch Pflegefachpersonen nimmt in Deutschland langsam zu. Pflegende geben hierzu verschiedene Einsatzmöglichkeiten, Qualifikationen und auch Konsequenzen für die mono- und interdisziplinäre Zusammenarbeit an. Qualitative Analyse von Krüger et al. (2025) Link

Intensivpflichtige Hauterkrankungen: guter Übersichtsartikel, die Fotos sind nichts für schwache Nerven. Marks et al. (2025) Link

Sexuelle Belästigung: ein Team bereitet eine systematische Literaturrecherche zum Thema Schulung zur sexuellen Belästigung von Gesundheitsmitarbeitenden vor. Protokoll von Dalsbø et al (2025) Link

Nachhaltigkeit: die Task Force Sustainability der SCCM hat eine umfassende Übersichtsarbeit zur Nachhaltigkeit in der Intensivmedizin herausgegeben. Intensivteams haben die Möglichkeiten und die moralische Verantwortung, als Vorbilder für eine nachhaltige Intensivmedizin voran zu gehen. Domico et al (2025) Link

Masterstudiengänge in der Pflege: Im April 2024 gab es 21 Studiengänge in Deutschland, die Master für die direkte Patientenversorgung anboten, allerdings mit sehr heterogenen Bedingungen. Müller (2025) Link

Pflegeforschung: Voraussetzungen und Lösungsansätze für eine praxisrelevante Pflegeforschung in der Akutversorgung in Deutschland. Es bewegt sich etwas. Müller et al (2025) Link

Atmungstherapeut:innen: Die Rolle der Atmungstherapeuten im Weaning von der invasiven
Beatmung– Eine Tätigkeitsbeschreibung aus einem zertifizierten Weaning-Zentrum. Neetz et al. (2025)
Link


LEITLINIEN / POSITIONSPAPIERE

ICU Design: Die Society of Critical Care Medicine 2024 hat eine Leitlinie zum Design von Intensivstationen herausgegeben: Hamilton et al (2025) Link

Update PADIS Leitlinie: die Society of Critical Care Medicine hat ein fokkussiertes Update der PADIS Leitlinie herausgegeben: Lewis et al (2025) Link

Delir: Die Intensive Care Society hat eine neue Leitlinie zum Delir herausgegeben Link

Alte Menschen: die ESICM hat Empfehlungen zum Gesundheitsmanagement von sehr alten Menschen auf Intensivstationen herausgegeben. Beil et al (2025) Link



Was wir nicht erwähnt haben: zugegeben, die Auswahl der hier berichteten Studien ist willkürlich und interessiert Euch hoffentlich. Dennoch gibt es in jedem Newsletter Studien, die wir bewusst nicht erwähnen, weil sie u.a. im Volltext in uns fremden Sprachen, in umstrittenen Fake-Science-Verlagen, mit fragwürdigen Methoden, Ergebnissen oder Schlussfolgerungen oder aus ähnlichen Gründen publiziert worden sind.
Aber auch wir lesen nicht alles: sollten wir eine erwähnenswerte Studie übersehen haben, so sind wir dankbar für einen Hinweis!


Bleibt in Bewegung und bleibt gesund
Im Namen der DIVI Sektion Intensivmedizinische Frührehabilitation grüßen
Sabrina Eggmann, Marine Ufelmann & Peter Nydahl


Marina Ufelmann, GKP, BScN, MScN, ANP und stellv. Sprecherin der DIVI Sektion Intensivmedizinische Frührehabilitation, Klinikum rechts der Isar in München, Deutschland

Dr. Sabrina Eggmann, Physiotherapeutin, MSc, Institut für Physiotherapie, Inselspital, Universitätsspital Bern, Schweiz, bzw. Monash University Melbourne, Australien

PD. Dr. Peter Nydahl, GKP, BScN MScN, Pflegeforschung und -entwicklung, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Kiel, Deutschland

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